| In jedem von uns steckt ein Elling - "Elling schreibt" schafft 
        das Kino-im-Kopf-Gefühl "Elling 
          schreibt" Hörspielfassung des Buches "Blutsbrüder" 
          von Ingvar Ambjørnsen
 Elling und Kjell-Bjarne haben soeben eine Sozialwohnung 
          in Oslo bezogen. Kennen gelernt haben sich die beiden in einer psychiatrischen 
          Klinik. Beide plagt die Angst vor der Welt. Schon der Gang zur Toilette 
          quer durch ein Restaurant ist für die beiden kontaktscheuen Freunde 
          eine Angst, die es nun im Alltag zu überwinden gilt. Eines Abends kommt es schließlich zu einer schicksalsschweren 
          Begegnung. Im Hausflur treffen Elling und Kjell-Bjarne auf die betrunkene, 
          schwangere Reidun. Der riesenhafte und etwas zurückgebliebene Kjell-Bjarne 
          verliebt sich in Reidun, und Elling muss fortan nicht nur gegen seine 
          zahlreichen Ängste ankämpfen, sondern auch gegen seine Eifersucht. 
          Dennoch ist die Bekanntschaft mit Reidun auch für Elling ein Schlüsselerlebnis. 
          Reiduns hilfloser Anblick auf der Treppe inspiriert ihn zu seinem ersten 
          Gedicht: "Ihr Haar / Eine schwarze Rabenschwinge, und der Wind 
          / Schlug sie gegen das ungeputzte Linoleum. / Wir legten sie aufs Bett 
          / Und sahen: Die Engel hatten sie schon geschwängert."Vielen Dank an Alexandra Hagenguth
 Auf höchst unkonventionelle Weise, wie es so Ellings Art ist, macht 
          er dieses Gedicht nun einer breiteren Öffentlichkeit bekannt, und 
          geht fortan als "Sauerkrautpoet" in die Geschichte ein. Auch 
          für Kjell-Bjarne und Reidun gibt es schließlich ein Happy 
          End.
 
 Die Hörspielproduktion vom MDR basiert auf dem dritten von insgesamt 
          vier Romanen des Norwegers Ingvar Ambjørnsen um den Antihelden 
          Elling, die seinem Autor in Norwegen zu Kultstatus verhalfen. Die Konzentration 
          auf den dritten Elling-Roman "Blutsbrüder" bewirkt natürlich 
          einige (Ver-)Kürzungen. Dennoch ist die Produktion äußerst 
          hörenswert.
 
 Das liegt schlicht an allem: An den Sprechern, an der Dramaturgie und 
          der eigenwilligen musikalischen und akustischen Untermalung. Allen voran 
          ist da Jens Wawrczek als Elling (der Peter Shaw der "Die drei ???") 
          zu nennen. Seine Stimme ist Elling: Mal exaltiert, mal brüchig, 
          mal verletzlich, mal fröhlich, mal stolz, mal tragisch, mal komisch
 
          Wie schafft einer es nur, alle Widersprüche, alles Brüchige 
          und Zwiespältige, alles Tragisch-Komische dieser Figur in einer 
          Stimme zu verdichten?! Nicht zuletzt der Leistung von Jens Wawrczek 
          ist es daher zu verdanken, dass die Geschichte Ellings - auch und gerade 
          für alle, die Elling bisher nicht kennen - auf eine CD komprimiert 
          dargestellt werden konnte, und der Hörer dennoch das Gefühl, 
          hat alles über diesen sonderbaren Kauz Elling zu erfahren. Doch 
          auch Heinz Werner Kraehkamp als Kjell-Bjarne ist purer Hörgenuss. 
          So ist dieser mit Liebe zum Genre produzierten Hörspielfassung 
          die Erkenntnis zu verdanken, dass in jedem von uns ein Elling steckt.
 © Mai 2004 Literaturportal schwedenkrimi.de - Krimikultur Skandinavien
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      | Sehr lesenswert für alle die wissen wie man `ne Tüte dreht "Der letzte 
          Deal" von Ingvar Ambjørnsen
Der letzte Deal" vermittelt ausgezeichnet jene Atmosphäre 
          die man z.B. spürt wenn man in Bayern Dope verdealt. Wer das schon 
          einmal getan hat, wird schnell ahnen, daß die beiden Hauptakteure 
          unter ziemlich grossen Druck stehen - denn nicht nur das Geschäft 
          mit den Platten ist ziemlich aufreibend, sondern auch die restlichen 
          Umstände kehren sich gegen die beiden Hauptakteure. Angst und Paranoia 
          pur, denn für das was sie tun liegen ca. 10 Jahre in der anderen 
          Waagschale von Justitia. Meiner Meinung nach ein geniales Buch von Ambjørnsen, 
          daß die Stimmung im konservativen Norwegen Anfang der 80er Jahre 
          gegen die Dealer, "Haschgiftspritzer" und Gammler perfekt wiedergibt. 
          Ein Zitat aus dem Nachwort von Ambjørnsen "Mir ist jetzt vergeben, aber 
          tatsächlich mußten einige der beliebtesten Schmuggelrouten 
          damals für lange Zeit aufgegeben werden, weil mein Buch zu dicht 
          an der Wirklichkeit lag. Heute wird mir allerdings geglaubt, wenn ich 
          sage, daß das nun wirklich damals nicht meine Absicht war."Vielen Dank an einen Leser aus Aachen © April 2001 Literaturportal schwedenkrimi.de - Krimikultur Skandinavien
 
 
 
                  
 
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