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| Brutale Lust und krankhafte Selbstdarstellung
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Kommissar Olli Repo hat die ungeliebte Aufgabe übertragen bekommen, als Ausbilder den jungen Polizeianwärter Heikki Salimi als ständigen mehr oder weniger Praktikanten an seiner Seite im Berufsalltag mitlaufen zu lassen. Repos Menschenkenntnis sagt dem Realisten allerdings schon bald, dass der junge Bursche alles andere als geeignet für den Beruf ist. Zu gering ist Salmis Fähigkeit zur professionellen Distanz und zu schnell lässt er sich zu Gewaltausbrüchen verleiten. So verprügelt er beispielsweise einen mutmaßlichen Sexualstraftäter.
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 "Erfrorene  Rosen" von Marko Kilpi
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 Der Werbefachmann Olli Repo sieht seine Zukunft als Polizist  und wechselt den Beruf. Als Praktikant ist er noch mächtig verunsichert, zumal  er auch in seine Heimatstadt zurückkehren musste, was er stets vermeiden  wollte. Sein neuer Kollege und Anleiter Tossavainen zeigt sich als Abbild  dessen, was Repos Kritik an der Polizei ausmacht. Erst im Verlauf der  Geschichte wird er dessen kühle Distanz zu Allem schätzen lernen.
        Der Autor verschafft gute Einblicke in die emotionale  Befindlichkeit der Protagonisten, lässt die aufkeimenden Erinnerungen Repos an  dessen Kindheit Bestandteil der Geschichte werden und schafft es gut, damit die  augenfälligen Ereignisse um eine Reihe von Anschlägen in der Stadt zu  verknüpfen. Auch die Überlegung, welche Rolle sein über Jahre hin nicht  präsenter und letztlich von ihm verhasstem Vater spielt, sorgt für Spannung.  Daneben durchzieht immer wieder die Frage nach der Vorherbestimmung die  Geschichte.
        Trotz der  vielschichtigen und oftmals geradezu philosophisch-hintergründigen  Alltagsbetrachtung bleibt die Geschichte leicht und flüssig. Es ist, würde man  selbst mitten im Geschehen dabei sein und mitbekommen, was um sich herum in der  Stadt gerade so los ist.
          
          Vielen Dank an Uli Geißler, 
              Freier Journalist und Autor aus Fürth / Bayern
© Juni 2010 Redaktionsbüro Geißler für das Literaturportal 
      schwedenkrimi.de      
 "Erfrorene  Rosen" von Marko Kilpi
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          Der erste Arbeitstag des Polizeipraktikanten Olli  Repo hat es in sich. Das Auffinden einer Leiche, ein Bombenalarm und ein  darauffolgender Einsatz wegen häuslicher Gewalt halten ihn und seinen Mentor Tossavainen  auf Trab. Olli Repo war vor seinem Eintritt in die Polizeiakademie erfolgreich  in der Werbebranche tätig. Nun führt ihn sein Praktikum in seine Heimatstadt  zurück, die er schon vor langer Zeit verlassen hatte. Obwohl er sich geschworen  hatte, nie mehr in diesen Ort zurückzukehren. Schmerzhafte Kindheitserinnerungen  suchen ihn heim. Tossavainen, ein mit allen Wassern gewaschener Polizist, soll  Repo in die Geheimnisse der Polizeiarbeit einweisen. Aber Tossavainen  verkörpert all das, was Repo, der Idealist, an Polizisten verachtet. Auf die  Frage, warum er seinen einträglichen Job in der Werbebranche aufgegeben hatte,  um die schlecht bezahlte Arbeit bei der Polizei anzutreten, weiß er keine  exakte Antwort. Einmal sagt er zu Tossavainen, er hätte den Beruf  gewechselt, um glücklich zu sein, mit sich  selbst im Reinen und dazu müßte er seinen Platz im System finden.
          
        Als einige Zeit später tatsächlich eine Bombe  explodiert, bei der aber niemand ums Leben kommt, beginnt ein Wettlauf mit der  Zeit. Und es zeigt sich, dass auch die kleinen Städte nicht mehr davon gefeit  sind, dass das Böse von außerhalb, die Idylle zerstören kann. Repos Betreuer  Tossavainen wird in einen Schusswechsel verstrickt, bei dem ein kleiner Junge  ums Leben kommt. Er wird beurlaubt. Mitten unter den sich nun entfalteten  Ereignissen, entdeckt Olli Dinge über seine eigene Vergangenheit, die  überraschend aber auch erschreckend sind. Warum weiß sein Vater, den er haßt,  soviel über die Sache mit den Bomben? Warum erkennt niemand den Mann, der von  einer Überwachungskamera aufgenommen worden ist? Was geschah damals wirklich  mit seiner Mutter?
          
          
| Buchtipp | 
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          Im Laufe der Ermittlungen stellt sich Repo immer  wieder die Frage nach dem Schicksal oder Zufall. Warum mußte zum Beispiel der  kleine Junge sterben. Weil er im falschen Moment am falschen Ort war? Zufall,  der Begriff für alles, was nicht notwendig oder beabsichtigt geschieht. Das  Zusammentreffen von nicht absehbaren Ereignissen. Sind alle Geschehnisse  vorausbestimmt, ist alles Zufällige die bloße Erscheinungsform des Notwendigen?  Ist alles was geschieht vorherbestimmt und der Mensch ist sozusagen das  ausführende Organ des Schicksals? Dies ist die zentrale Frage des Buches.
          
          Der Debütroman von Marko Kilpi wurde von "Suomen  dekkariseura", der finnischen Krimigesellschaft, als bester Roman des  Jahres 2008 ausgezeichnet. Im Besonderen lobte die Preisjury den frischen,  fließenden Schreibstil in Kilpis Roman und seine fachkundige Beschreibung der  Polizeiarbeit. Und weiter: "Es ist nur natürlich für Kilpi über die Dinge  zu schreiben, die ihm auf dem Herzen liegen - also über die Polizeiarbeit - und  er tut dies meisterhaft". Des weiteren wurde Marko Kilpi für den Glasnyckeln  Preis des Jahres 2009 nominiert. Das Literaturportal schwedenkrimi.de hat darüber bereits  ausführlich berichtet. Der zweite Roman von Marko Kilpi "Ausbruch"  ist für den "Finlandia Literaturpreis 2009 nominiert. In der Geschichte  des "Finlandia" Preises war es zuvor nur einmal der Fall, dass ein  Kriminalroman nominiert worden ist.
            
            Hatte er früher in der Filmindustrie gearbeitet,  entschloss sich Kilpi, sich als reifer Student in der Polizeiakademie  einzuschreiben. Kilpi sagt, dass er die Arbeit als Polizist mag - besonders die  Polizeiarbeit an der Basis, in der die Aufgaben von Tag zu Tag variieren.  Kilpi  betrachtet die Wechselwirkung mit  den gewöhnlichen Menschen, als den lohnendsten Teil seines Berufes. Durch seine  Arbeit als Polizist ist Kilpi in der Lage, ein paar lebenslange Ziele zu  realisieren, darunter auch das Schreiben. Als Polizist hat Kilpi den  Schriftsteller in sich gefunden: Die Welt von Marko Kilpi, dem Polizisten, ist  voller interessanten Erzählungen und Lebensgeschichten - einige unbekümmert, andere  weniger glücklich - welche nun das Material bereitstellen für die  Kriminalgeschichten von Marko Kilpi.
            
            Dieser preisgekrönte Autor betrachtet sich selbst  nicht als den typischen Vertreter des Genres, wenn gleich die spannenden, unerwarteten  Handlungen, seine Bücher zu wirklichen fesselnden Romanen machen,  die den Leser nach mehr verlangen lassen.  Kilpi schreibt über wichtige Belange in der heutigen Gesellschaft. Er schreckt  nicht davor zurück, über Probleme dieser Gesellschaft zu schreiben. Als jemand,  der Polizeiromane schreibt, möchte Kilpi Grenzen verschieben, den Horizont der  Menschen erweitern und vergrößern und auf eine Art schreiben, die nicht  Kriminalliteratur in ihrem reinsten Sinne ist. Er erlaubt uns, die Welt um uns  durch rätselhafte und mysteriöse Geschichten zu sehen. In seinem Roman wird die  Aufklärung eines Verbrechens nicht als Verfolgung eines Verbrechers in Form  eines intellektuellen Puzzles präsentiert sondern das Verbrechen wird als  ernstes soziales Phänomen mit psychologischen, humanen und moralischen  Untertönen betrachtet.
            
            Vielen Dank an Jürgen Ruckh aus Esslingen
© März 2010 Literaturportal schwedenkrimi.de - Krimikultur Skandinavien