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| Die Wahrheit über Kim Novak?
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 "Das zweite Leben des Herrn Roos" von Håkan Nesser
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 "Das zweite Leben des Herrn Roos" von Håkan Nesser
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 "Eine ganz andere Geschichte" von Håkan Nesser
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 "Eine ganz andere Geschichte" von Håkan Nesser
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Der große Strippenzieher im Hintergrund
Zunächst aber beginnt das Team um Barbarotti mit konventioneller, typischer Polizeiarbeit, die akribisch beschrieben wird. So versinkt der Leser mit Barbarotti in Arbeit und verheddert sich in den Details, ohne der Lösung des Rätsels jedoch auch nur einen Millimeter näher zu kommen. Schon früh beschleicht Barbarotti und seine Kollegin Eva Backmann dabei das Gefühl, nur Marionetten in einem Spiel zu sein, dessen Regeln und Verlauf sie weder kennen noch verstehen. Sie agieren reflexartig, so, wie es von ihnen als Polizisten, die Briefe erhalten, in denen ein Mord angekündigt wird, erwartet wird – so, wie es der Strippenzieher, ihr Strippenzieher, der Mörder, will. Sie tanzen nach seiner Pfeife und können deshalb die angekündigten Morde nicht verhindern.1
Traue niemals einem Schriftsteller
Der Leser ist stets dicht dran an Barbarotti und den Ermittlungsarbeiten, denn der Autor will das so. Anders als in „Mensch ohne Hund“ ist der Inspektor in „Eine ganz andere Geschichte“ von Anfang an präsent und der Leser, dank des Autors Federführung, ihm immer ganz dicht auf den Fersen, sodass er selbst bald den Wald vor lauter Bäumen nicht mehr sieht – ganz wie die Polizei. Dass das von Beginn an beabsichtigt ist und Nesser seine Leser ebenso an der Nase herumführt wie der Mörder die Polizei wird dann gegen Ende des Romans deutlich. Da erhält Barbarotti nämlich vom Mörder die sogenannten Mousterlin-Aufzeichnungen, die der Leser bereits in zwischengeschobenen Passagen lesen konnte, doch hat ihm das, ganz gefangen genommen von der mysteriösen Geschichte und der minutiösen Polizeiarbeit, keinen Wissensvorsprung eingebracht. Im Gegenteil. Am Ende wird er vom Autor genauso vorgeführt wie die Polizei vom Mörder. Entlarvt wird dieser letztlich von Barbarottis Chef Asunander, der sich einen Tag aus dem Büro zurückzieht und die Mousterlin-Aufzeichnungen noch mal ganz genau liest. Am folgenden Tag präsentiert er seinem überraschten Team –und dem nicht minder überraschten Leser – den Mörder – jedoch ohne genau zu verraten, wie er ihm auf die Schliche gekommen ist. Nur so viel: Mittels Reduzierung und eines gewissen Details – das nicht preisgegeben wird – sei er der Identität des Mörders auf die Spur gekommen. Er fordert seine Mitarbeiter – und damit gleichzeitig der Autor die Leser – auf, die Mousterlin-Aufzeichnungen noch einmal ganz genau zu studieren … Durch Barbarotti teilt der Autor dem Leser ferner mit, dass der Text (gemeint sind die Mousterlin-Aufzeichnungen) voll von eigentümlichen Schlüsselhinweisen sei, wenn man nun weiß, wer ihn geschrieben hat und der Mörder ist. Liest man die Aufzeichnungen mit diesem Wissen noch einmal entsteht plötzlich eine ganz andere Geschichte … (vgl. Håkan Nesser, Eine ganz andere Geschichte, btb Verlag München, 2008: S.584)
            
            Fazit: „Vertraue nie einem Autor!“ (Håkan Nesser, Eine ganz andere Geschichte, btb Verlag München, 2008: S.597) – Schon gar nicht, wenn er Håkan Nesser heißt und bereits vor zehn Jahren mit „Kim Novak badete nie im See von Genezareth“ bewiesen hat, dass er seinen Lesern nicht bloß ein paar spannende und unterhaltsame Stunden schenken will, sondern stets auch den Detektiv in ihnen herausfordert. Dieses Katz-und-Maus-Spiel betreibt Nesser dabei mit großer sprachlicher Eleganz und Nonchalance sowie mit viel Charme, (Selbst-)Ironie auf sich, seine Schriftstellerkollegen und das Genre, dass man ihm nicht böse sein, sondern ihn nur ganz still ob dieser großen Kunst bewundern kann.
            
            Vielen Dank an Alexandra Hagenguth
© August 2008 Literaturportal schwedenkrimi.de - Krimikultur Skandinavien
          
|  Legende | |
| 1 | Randbemerkung: Parallel beschäftigt sich Barbarotti mit einem weiteren „Strippenzieher“ – Gott –, und Nesser mit der altbekannten Frage nach dem Sinn, dem Muster hinter allem. Erkenntnisstand nach dieser Lektüre: Gott existiert – und er lenkt. Der Mensch hat sich demütig in das Geschehen einzufügen, er ist nicht der Spielleiter und Regisseur; seine Verantwortung und Verpflichtung liegt vielmehr darin, in jedem Augenblick des Lebens so anwesend wie möglich zu sein. (vgl. Håkan Nesser, Eine ganz andere Geschichte, btb Verlag München, 2008: S.599) | 
 "Mensch  ohne Hund" von Håkan Nesser
 "Mensch  ohne Hund" von Håkan Nesser|  |  HIER DIREKT BESTELLEN | 
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Seit Ende der 90er-Jahre der erste  Kriminalroman von Håkan Nesser in deutscher Übersetzung erschien, stürmt der  schwedische Autor regelmäßig die Bestsellerlisten in Deutschland, Österreich  und der Schweiz, und selbstverständlich nicht nur dort.
          
          Seinen fulminanten Erfolg hat der  ehemalige Englisch-Lehrer vor allem seinen existentiell-philosophischen Van  Veeteren-Romanen zu verdanken sowie seinem souveränen und innovativen Umgang  mit dem Genre, das zu so herausragenden Romanen wie „Kim Novak“, „Piccadilly  Circus“ und „Die Schatten und der Regen“ geführt hat. Dabei changieren Nessers  Erzählungen zwischen lakonischer Melancholie und intellektuell kühler Analyse  der Seelenlandschaften seiner Charaktere. Die Romane umgibt stets die Aura des  Pessimismus, ohne jedoch – paradox genug – hoffnungslos zu wirken, denn der  Plot ist stets auf hohem Niveau und raffiniert konzipiert. Gilt Arne Dahl, der  andere, zweite große schwedische Kriminalschriftsteller seitdem sich Mankell  auf Afrika als Schauplatz seiner Bücher konzentriert hat, als der  Intellektuellste unter den skandinavischen Autoren, so gebührt Håkan Nesser zweifellos  das Attribut Künstler, insbesondere seit „Die Schatten und der Regen“ (2004). 
Die Rückkehr des Kommissars
Hatte er hier den ermittelnden  Kommissar jedoch nahezu dekonstruiert, zu einer Randfigur degradiert, die die  losen Fäden ohne Hilfe von Außen nicht zusammenzubringen und das Rätsel nicht zu  lösen vermag, betritt mit „Mensch ohne Hund“ wieder ein Kommissar die Szene,  der zur festen Konstante in insgesamt vier Romanen werden soll. Nach der  Lektüre von „Mensch ohne Hund“ drängt sich also unweigerlich der Gedanke des  Vergleichs auf: mit Van Veeteren, aber auch mit „Die Schatten und der Regen“,  das ein so großes Innovationspotential und einen kunstvollen Plot aufweist,  dass die Erwartung hoch sind.
          
          Zunächst einmal fällt auf, dass  sich Håkan Nesser in dieser Reihe von seinem fiktiven Nesseland weitestgehend  verabschiedet hat. Ort der Handlung ist Kymlinge in Schweden. Statt eines  bärbeißigen, rauen Van Veeteren präsentiert Nesser uns mit Gunnar Barbarotti außerdem  einen zwar geschiedenen, aber durchaus mit sich und der Welt im Reinen  befindlichen Kommissar, der auch die schönen Seiten des Lebens durchaus zu  genießen weiß. Diesem Kommissar steht bei seinen Ermittlungen kein großes Team  zur Verfügung. Stattdessen ist das Polizeikollektiv auf seine Kollegin Eva  Backmann reduziert. Hohen Wiedererkennungswert hat dagegen die  klaustrophobische geistige wie räumliche Enge, in die Håkan Nesser seine  Charakter, die Familie Hermansson bestehend aus Vater Karl-Erik, Mutter  Rosemarie, Sohn Wichs-Walter (das schwarze Schaf der Familie), Vorzeigetochter  Ebba mit Mann und zwei Söhnen sowie Nesthäkchen Kristina mit Mann und Baby, schreibt. 
Eine Familie im Zerfall
Kurz vor Weihnachten trifft sich die im Zerfall befindliche Familie zum 105. Geburtstag – Karl-Erik wird 65 und Tochter Ebba 40 – im Elternhaus, um den Jahrestag gebührend zu feiern. Doch die Teilnahme des missratenen Sohnes Walter an der TV-Serie Fucking Island und sein ungebührliches Verhalten vor der gierigen Medienöffentlichkeit (daher sein „Spitzname“) lasten schwer über der Familienfeier, auf der alle tunlichst bemüht sind, so normal wie möglich zu sein, ohne das peinliche Thema anzusprechen. Dabei sitzen Karl-Erik und Rosemarie auf gepackten Koffern. Frisch pensioniert und zutiefst durch Walter gedemütigt, sieht Karl-Erik nur noch einen Ausweg: den Lebensabend an Spaniens Rentnerküste zu verbringen. Man ahnt, dass unter der Oberfläche noch mehr verdrängte Konflikte schlummern, die die Familie schon lange Zeit zuvor viel nachhaltiger zerstört haben, als es Wichs-Walter jemals vermocht hätte. Doch in der Nacht vor dem großen Ereignis verschwindet Walter, in der darauf folgenden Henrik, Ebbas ältester Sohn, spurlos. Auch das wird zunächst erfolgreich verdrängt, erst viel später die Polizei, die dann in Gestalt Gunnar Barbarottis auf den Plan tritt, alarmiert. Der ermittelt gewissenhaft und doch fehlt ihm lange Zeit das entscheidende Puzzlestück, um die wahren Zusammenhänge zu erkennen und die Mörder zu überführen.
Tradition und Moderne
Sowohl in Walters als auch in  Henriks Fall hat Kommissar Zufall durchaus seine Finger im Spiel, sonst wäre  das Verschwinden der beiden nicht zu lösen, denn Håkan Nesser hat auf die  klassischen Elemente eines Puzzlekrimis zurückgegriffen – das Verschwinden der  beiden Familienmitglieder wird Gunnar Barbarottis Rätsel -, aber ohne seinen  Kommissar mit den Fähigkeiten etwa eines Hercule Poirot auszustatten. Nicht  dass Gunnar Barbarotti nicht auch ein Mann von guter Beobachtungsgabe und hohem  Kombinationsvermögen wäre, aber die Zeiten eines zwar brillanten, aber  exzentrischen Detektivs à la Poirot und Holmes sind dann eben doch vorbei. Das  Szenario, eine verschneite Winternacht, erinnert ebenfalls an das Rätsel um den  „geschlossenen Raum“ in traditionellen Krimis etwa einer Agatha Christie.
          
          Derart konstruiert, lässt die Auflösung durch  Kommissar Barbarotti etwas auf sich warten und den Roman schwächer erscheinen  als „Die Schatten und der Regen“. Nesser spielt zwar souverän mit den  Charakteristika eines Puzzlekrimis und transferiert die Enge und  Rätselhaftigkeit eines geschlossenen Raumes geschickt in ein kammerspielartiges  Familiendrama mit allen bekannten, für Nesser typischen Methoden, seinen  Figuren in ihre tiefsten Abgründe zu folgen, und einen modernen Roman, aber  eine literarische und schriftstellerische Weiterentwicklung wie „Die Schatten  und der Regen“ ist „Mensch ohne Hund“, nicht. Doch auch wenn „Mensch ohne Hund“  nicht der ganz große Wurf ist, die Geschichte ist intelligent und spannend  erzählt und alle Kritik Kritik auf hohem Niveau, an das viele andere Autoren  nicht heranreichen.
          
          Vielen Dank an Alexandra Hagenguth
© August 2007 Literaturportal schwedenkrimi.de - Krimikultur Skandinavien
 "In Liebe, 
          Agnes" von Håkan Nesser
 "In Liebe, 
          Agnes" von Håkan Nesser|  |  HIER DIREKT BESTELLEN | 
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Zwei Freundinnen - Agnes und Henny - begegnen sich 
          nach vielen Jahren auf der Beerdigung von Agnes' Mann wieder und nehmen 
          Briefkontakt zueinander auf. Schon bald rückt Henny mit der Sprache 
          und ihrem wahren Anliegen raus: Sie möchte, dass Agnes ihren Mann 
          umbringt, weil dieser sie mit einer anderen Frau betrügt. Agnes 
          stimmt ein, doch beide spielen ein falsches Spiel. Die Frage ist nur, 
          wer am Ende als Überlebende aus der Intrige hervorgeht 
          
          Raffiniert, zielstrebig und mit sicherem Gespür für eine perfide 
          Mordsgeschichte steuert Håkan Nesser auf den Show-down zu. Trotz 
          des kleinen Formats ist "In Liebe, Agnes" eine wahrlich fesselnde 
          Story, ein echter Pageturner.
 "Die Fliege und die Ewigkeit" von Håkan Nesser
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Natürlich, die professionellen Literaturkritiker 
          landauf, landab sind sich einig: Håkan Nesser hat einen "großartigen 
          literarischen Thriller" (Münchner 
          Bücherschau), einen "subtilen, anspruchsvollen Krimi" 
          (Hamburger 
          Morgenpost) geschrieben, "göttlich spannend" (Titel-Magazin).Doch 
          ich fürchte, so ganz mag der "gemeine" Leser dem Urteil 
          der Profis nicht folgen. Anspruchsvoll ist "Die Fliege und die 
          Ewigkeit" sicher, aber "göttlich spannend"? Ich 
          weiß nicht. Zu schwer wiegen in meinen Augen Dantes Göttliche 
          Komödie, Dostojewskis "Schuld und Sühne" und die 
          großen abendländischen Philosophen, die der Roman als Bildungshintergrund 
          (und -ballast?) mit sich führt. Dass der, der den Mord letztlich 
          verübt, gar nicht wirklich Mörder zu nennen ist, der wahre 
          Mörder aber ungestraft davon kommt, überrascht in Håkan 
          Nessers Konstruktion in diesem Zusammenhang auch nicht wirklich, und 
          dass die Antwort auf die existentiellen Fragen des Lebens (und Sterbens) 
          nicht in der Metaphysik, nicht in der Philosophie begründet liegen, 
          sondern in so Profanem wie dem Glücksspiel ist zwar ein nettes 
          Spiel mit seiner selbst, aber Spannung vermag das nicht zu erzeugen.
          
        
| Buchtipp | 
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 Die Frage nach "dem Muster im Leben", dem göttlichen 
          Regieplan, nach Zufall, Schicksal und freiem Willen diskutiert Nesser 
          ja auch in seinen anderen Romanen, ohne zu schwer - im doppelten Sinn 
          des Wortes - daherzukommen. Hier jedoch ist für meinen Geschmack 
          das Nesser'sche Gleichgewicht zwischen Anspruch und guter Krimiunterhaltung 
          verloren gegangen. Dass beides nicht zulasten intelligenter, innovativer 
          Kriminalschriftstellerei gehen muss, hat Nesser selbst etliche Male 
          bewiesen, zuletzt mit "Der Regen und die Schatten" und auch 
          mit "In Liebe, Agnes".
          
          Letzteres ist erst kürzlich im btb Verlag auf Deutsch erschienen. 
          Tatsächlich stammt der "kriminalistische Briefroman" 
          jedoch aus dem Jahr 2002. Auch hier spielt Håkan Nesser mit dem 
          Genre, verquickt es mit einem anderen (hier dem Briefroman) und heraus 
          kommt eine spannende und hintergründige Krimigeschichte, die mit 
          den Erwartungen der Leser sowie den Konventionen, Regeln, Schablonen, 
          Mustern und Klischees des Krimis gekonnt spielt. Dann wird Bildung auch 
          nicht zu Ballast, sondern bereichert. "Die Fliege und die Ewigkeit" 
          lässt diese Nesser'sche Nonchalance im Umgang mit Bildung leider 
          vermissen.
 "Sein letzter Fall" von Håkan Nesser
 
          "Sein letzter Fall" von Håkan Nesser|  |  HIER DIREKT BESTELLEN | 
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"Fabeln und Geschichten, mit ihnen bekommen wir 
          ein Verständnis von dieser Welt", so erklärt Van Veeteren 
          am Ende seines letzten Falls seine Lebensphilosophie. "Das Leben 
          ist eine Erzählung", heißt es an einer anderen Stelle. 
          Wie schade, dass Van Veeteren nun zu Ende erzählt hat. Sein letzter 
          Fall ist für mich der Höhepunkt in Hakan Nessers Erzählkunst. 
          Dieser Roman beeindruckt nicht nur durch die gewohnt poetische Sprache 
          und einzigartige Charakterdarstellung, sondern insbesondere durch die 
          nicht vorhersehbare Wendung des Geschehens. In manchen Kriminalromanen 
          ahnt man bereits frühzeitig, wer als Täter in Frage kommt. 
          Doch in diesem Fall ist man als Leser ebenso geblendet wie Van Veeteren 
          und die anderen Ermittler.
          
          Van Veeterens letzter Fall ist eigentlich gar nicht sein eigener, ist 
          er doch schon ein paar Jahre lang als antiquarischer Buchhändler 
          tätig. Nun aber gibt es Neuigkeiten in einem Fall, der ihn auch 
          nach 15 Jahren noch immer nicht losgelassen hat. In einer Rückblende, 
          die ungefähr das erste Drittel des Romans ausmacht, werden die 
          Geschehnisse des Falls G. wiedergegeben. Dieser G., den VV seit seiner 
          Jugend kennt und verachtet, soll zwei Frauen auf dem Gewissen haben. 
          Doch Van Veeteren gelingt es nicht, ihm eine Schuld nachzuweisen.
          
          15 Jahre später wird ein Privatdetektiv, der damals auch mit G. 
          befasst war, vermisst. Kurz darauf wird seine Leiche gefunden. Eine 
          Abordnung aus Maardam macht sich auf in das kleine Örtchen Kaalbringen, 
          um mit der dortigen Polizei den Fall erneut aufzurollen. Tatsächlich 
          hat sich G. unter Vortäuschung einer neuen Identität dort 
          niedergelassen. Auch Van Veeteren, getrieben von diesem Fall, greift 
          in die Ermittlungen ein. Was dann geschieht, stellt alle Erwartungen 
          auf den Kopf. Beim Lesen der letzten zwanzig Seiten kommt man nicht 
          umhin vor Anspannung den Atem anzuhalten. Ganz zum Schluss ist es dann 
          auch nicht verwunderlich, wenn der ein oder andere eine Träne verdrückt 
          und sich wünscht, es wäre nicht Van Veeterens letzter Fall 
          gewesen.
 "Der Tote vom Strand" von Håkan Nesser
 
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In guten Kriminalromanen geht es heutzutage nicht mehr 
          nur um einen Mord - nein, da gibt es inzwischen schon ganz andere Ansprüche. 
          Richtigen Lesegenuss verspricht ein Krimi nur dann, wenn er auch psychologische 
          Tiefe aufweist, wenn die vorkommenden Figuren (Täter und Ermittler) 
          mit all ihren Widersprüchen und Facetten abgebildet werden.
          Weil dies den schwedischen Krimiautoren so gut gelingt, sind sie seit 
          Jahren so erfolgreich. Denn sie sind Meister, wenn es darum geht, sympathische 
          Hauptfiguren zu schaffen, die manchmal am Leben verzweifeln, während 
          die Täter oft vom Leben gebeutelte und gezeichnete Menschen sind
          
          Håkan Nesser wird in der Figurenzeichnung von Buch zu Buch besser: Waren 
          Kommissar Van Veteren und sein Team am Anfang eher noch blasse Figuren, 
          so sind daraus inzwischen richtige Persönlichkeiten erwachsen, 
          deren Fortentwicklung der Leser neugierig weiterverfolgen will. Dass 
          Nesser seinen Kommissar Van Veteren inzwischen in Pension geschickt 
          hat und dieser nur noch als graue Eminenz hinter seinen jüngeren 
          Kollegen steht, stört nicht. Im Gegenteil: Die Fälle lösen 
          jetzt Münster, Reinhart und Ewa Moreno - und man hat auch an ihnen 
          seine Freude.
          In "Der Tote vom Strand" ist das nicht anders. Die sympathische 
          Ewa Moreno ist hier auf Tätersuche - und das, obwohl sie eigentlich 
          Urlaub hat. Doch bereits auf der Zugfahrt zu ihrem Urlaubsdomizil wird 
          sie in einen Fall hineingezogen bzw. eigentlich lässt sie sich 
          hineinziehen. Die gerade 18-jährige Mikaela Lijphart erzählt 
          ihr im Zug, dass sie auf dem Weg zu ihrem psychisch kranken Vater sei, 
          von dessen Existenz sie erst vor ein paar Tage erfahren hat. Der Vater 
          hat angeblich vor 16 Jahren nach einer Affäre mit einer seiner 
          Schülerinnen diese umgebracht, und weil er das nicht verkraftet 
          hat, ist er in eine Heilanstalt eingewiesen worden.
          Doch kurz nach dem Besuch bei ihrem Vater verschwindet das Mädchen 
          spurlos und da der örtliche Polizeichef Vrommel sich der Sache 
          nur lustlos annimmt, kann Ewa Moreno trotz Urlaub nicht die Finger von 
          weiteren Nachforschungen lassen und ermittelt halboffiziell auf eigene 
          Faust. Als dann ein paar Tage später zunächst Mikaelas Vater 
          aus dem Heim verschwindet und zudem am Strand auch noch ein nur notdürftig 
          verbuddelter Toter entdeckt wird, weitet sich der Fall aus. Ewa Morenos 
          Instinkt sagt ihr, dass das Verschwinden von Mikaela und ihrem Vater 
          sowie der Tod des Mannes mit dem Mord vor 16 Jahren zusammenhängen. 
          Ohne Erlaubnis von Polizeichef Vrommel versucht Ewa Moreno den Geschehnissen 
          auf die Spur zu kommen...
          "Der Tote vom Strand" ist sicher nicht Håkan Nessers bester 
          Kriminalroman, dafür ist die Handlung manchmal zu fahrig und der 
          Plot kommt etwas langsam in Gang, auch wenn die Geschichte kunstvoll 
          zwischen Vergangenheit und Gegenwart angelegt ist. Auf seine Kosten 
          kommt jedoch, wer in Krimis nicht nur Blut und Mord, sondern auch Menschliches 
          und Psychologisches sucht. Denn die Nebenhandlung - Ewa Morenos Versuche, 
          mit ihrem neuen Freund Mikael Bau den Urlaub am Meer zu verbringen - 
          machen die Besonderheit dieses Buches aus. Dass Ewa Moreno es nicht 
          schafft, sich von einem Fall loszusagen, mit dem sie eigentlich gar 
          nichts zu tun hat, und einfach ihren Urlaub zu genießen, wirft 
          viele Fragen auf. Liegt es daran, dass Mikael Bau doch nicht die große 
          Liebe ist? Oder sind das Deformationen, die der Kriminalberuf automatisch 
          irgendwann mit sich bringt? Solche Fragen stehen neben den Ermittlungen 
          in Zentrum - und sie werten das Buch auf, sofern man an solchen Dingen 
          interessiert ist.
          Wer also reine Spannung mit Verbrecherjagd und pausenlosen Ermittlungen 
          sucht, der ist mit "Der Tote vom Strand" nicht so richtig 
          gut beraten - wer dagegen psychologische Ver- und Entwicklungen liebt, 
          der wird auch diesen Nesser-Krimi mögen.
          Für Nesser-Fans ist der Krimi sowieso ein Muss, denn wenn ein Mitglied 
          der Kommissar-Familie (wie hier Ewa Moreno) so facettenreich beschrieben 
          wird, kommt man nicht an diesem Buch vorbei. Sonst würde einem 
          ja ein Bausteinchen im Nesser-Universum fehlen...
 "Die Schwalbe, die Katze, die Rose und der Tod" von Håkan Nesser
 
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Manche Krimi-Autoren beherrschen eine große Kunst: 
          das Spiel mit dem eigenen Genre.
          Meistens breiten sie dann den Fall zügig vor ihren Lesern aus, 
          fast als wollten sie sich einer lästigen Pflicht entledigen, um 
          dann erst richtig loszulegen: mit der versierten Erschaffung einer Welt, 
          in der dieser Fall erledigt werden wird. So ein Künstler 
          ist fraglos auch Hakan Nesser.
          
          Es beginnt mit einem sorgfältig vertuschten Mord auf einer griechischen 
          Urlaubsinsel  ein Mann erdrosselt seine Frau, als diese ihm eröffnet, 
          ihn wegen eines anderen verlassen zu wollen. Ein Mord im Affekt ? Nicht 
          nur...
          Ein paar Jahre später wird im fiktiven Maardam eine ermordete Frau 
          in ihrer Wohnung entdeckt und Wochen später wird auch ihre zunächst 
          verschwundene Tochter erwürgt aufgefunden  mit abgetrennten 
          Unterschenkeln.
          Spätestens zu diesem Zeitpunkt weiß der Leser mehr als das 
          örtliche Kriminalkommissariat, denn Nesser lässt ihn einen 
          tiefen Blick in die verquaste Gedankenwelt eines Mörders werfen, 
          der Frauen mit sektiererisch-fundamentalistischem Eifer verachtet. Und 
          der Leser wird zudem Zeuge des Schicksals eines lebenslustigen Opfers, 
          das seinem Mörder durch einen unglaublichen Zufall ins Netz gerät...
          
          Von all dem ahnt Hauptkommissar Münster und sein Kollegium nichts. 
          Lediglich ihr ehemaliger Chef und derzeitiger Antiquariatsteilhaber 
          Van Veeteren macht sich so seine Gedanken. Wegen einer unmittelbar bevorstehenden 
          Urlaubsreise musste er vor Wochen einen Geistlichen vertrösten, 
          der ihm ganz offensichtlich Schwerwiegendes mitzuteilen versuchte. Und 
          dann nach seiner Wiederkehr musste Van Veeteren vom Unglückstod 
          dieses Geistlichen in der Zeitung lesen.
          Als der Name des Pfarrers zudem noch im Adressbuch der in Maardam Ermordeten 
          auftaucht, glaubt Van Veeteren nicht mehr an einen Unfall. Ein paar 
          Steinchen fügen sich in diesen Mordfällen wohl zusammen, doch 
          dann geraten die Ermittlungen ins Stocken. Als dann auch noch Kommissar 
          Reinhardt nach einem Verkehrsunfall in Münsters Team ausfällt, 
          bleibt nur noch eine letzte Möglichkeit: Van Veeteren zu bitten, 
          zur Unterstützung der Ermittlungen ins Kommissariat zurück 
          zu kehren. Knurrig akzeptiert der alte Herr  doch wer dabei auf 
          einen glatten, stromlinienförmigen Zuarbeiter gehofft hatte, wird 
          rasch eines Besseren belehrt: Van Veeteren geht seine eigenen Solisten-Wege 
           und die sind so intuitiv wie riskant...
          
          Nesser gelingt in seinen Büchern etwas, was nicht viele seiner 
          Kollegen schaffen: während der Lektüre vergisst der Leser 
          zeitweise, dass er grade einen Krimi zu sich nimmt und das liegt am 
          spitzbübischen Witz des Autors. Es ist wirklich ein Vergnügen, 
          diese Frozzeleien innerhalb des Ermittlerteams mitzuerleben: kein Mobbing, 
          kein rüder Umgangston, wie man ihn gelegentlich in US-amerikanischen 
          Cop-Kreisen antreffen muss  es wird schlicht geneckt, was das 
          Zeug hält. Eine Lagebesprechung mit Van Veeteren, Münster 
          und Co. Mitzuerleben  das ist Comedy at its best. Kein Wunder, 
          dass bei einem derart lockeren Betriebsklima die Truppe letztendlich 
          erfolgreich ist...
          Wärs aber nur lustig, wärs auch schnell fad. Nesser 
          kann nämlich auch anders  wenn er den Leser beispielsweise 
          in die bizarre Geisteswelt des Mörders schlüpfen lässt. 
          Und plötzlich verschränkt sich der bis dahin lakonische Stil 
          zu einer Kette schwer verdaulicher Bilderknoten  Leuchtfetzen 
          aus einer zwanghaft puritanischen Geisteshölle, in der sexuelle 
          Befriedigung nur im Auslöschen sinnlicher Weiblichkeit erlangt 
          werden kann.
          Klar, das hab ich auch schon woanders gelesen  allerdings selten 
          so adäquat zerfahren und dem Chaos dieser kranken Innenwelt entsprechend.
          
          Nesser wirds wohl nicht mehr hören wollen, doch da ist er 
          wieder: der Vergleich mit dem großen Kollegen Mankell. Das liegt 
          sicher auch an den vielen charakterlichen Parallelen ihrer jeweiligen 
          Protagonisten Van Veeteren und Wallander: beides knurrige Sonderlinge 
          mit lediglich eingeschränkter Eignung zur Teamarbeit.
          
          Mankell hat ja auch noch seine Afrika-Schiene und er ist  noch 
          - fraglos bekannter als Kollege Nesser, doch wo Mankell ins Düstere 
          eintaucht, bleibt Nesser heiter. Insgesamt ist Mankell ein bischen literarischer 
          als Nesser, doch in einem muss er sich vorsehen: Nesser schreibt eindeutig 
          die besseren Dialoge.
          
          Ein Kriminalroman, der Humor, Ironie und Spannung gekonnt abmischt und 
          als weiteres belebendes Element eine Prise Gänsehaut hinzufügt. 
          Hier kommt jeder auf seine kosten unbedingt empfehlenswert !
 "Piccadilly 
          Circus liegt nicht in Kumla" von Håkan Nesser
 "Piccadilly 
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Es ist der Sommer 1967. Mauritz ist 17 Jahre und sehnt 
          sich nach der großen Welt: London, Paris, San Francisco
 
          Dylan, Joyce, Sergeant Pepper
 Es ist der Sommer der Liebe, doch 
          nicht nur der Liebe. Einschneidende und geheimnisvolle Dinge geschehen 
          in der kleinen Stadt in Närke, in der Mitte der Welt. Nach diesem 
          Sommer ist Mauritz nicht mehr der, der er zuvor war.
          
          So beschrieb der schwedische Verlag im Klappentext den Roman, als er 
          im Sommer 2002 in Schweden erschien. Dann schlägt man die erste 
          Seite auf, und legt das Buch nicht wieder weg, ehe man es zu Ende gelesen 
          hat.
          Genau wie der legendäre Vorläufer Kim Novak
 
          ist auch Und Piccadilly Circus liegt nicht in Kumla ein 
          Zeitdokument, eine Liebesgeschichte und nicht zuletzt ein Kriminalroman.
          Die Geschichte nimmt einen sofort gefangen, denn sie beginnt mit etwas 
          recht Schauerlichem: Ganz hinten in einer Schreibtischschublade verwahrt 
          der Ich-Erzähler seit Jahren einen Daumen. Damit beginnt die große 
          Retrospektive.
          
          Nesser fängt auch hier wieder die Atmosphäre der späten 
          60er-Jahre stilsicher ein. Ein wenig Nostalgie, gute Unterhaltung, eine 
          Prise Humor und ein Mord machen das Erfolgsrezept von Und Piccadilly 
          Circus liegt nicht in Kumla aus. Die Personen sind lebendig und 
          in ihren Motiven und Handlungen glaubwürdig.
          Die Lösung des Mordes lässt 35 Jahre auf sich warten und verweist 
          letztlich Mauritz auf sich selbst. Eine gute, eine spannende Geschichte!
 "Barins 
          Dreieck" von Håkan Nesser
 "Barins 
          Dreieck" von Håkan Nesser|  |  HIER DIREKT BESTELLEN | 
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Drei Männer, drei Morde, drei tödliche Verbindungen...
          In "Barins Dreieck" erzählt Nesser von drei Männern, 
          die plötzlich und unerwartet mit drei Morden konfrontiert werden: 
          ein verwitweter Übersetzer, ein verunsicherter Psychotherapeut 
          und ein Lehrer kurz vor dem Nervenzusammenbruch. Was verbindet die drei? 
          Bilden sie sich die Morde etwa nur ein? Drei Männer, drei Morde, 
          drei tödliche Verbindungen...
          Barins Dreieck zeigt eine ganz andere Seite Håkan 
          Nessers, und die drei Geschichten in Barins Dreieck haben 
          nicht viel mit den vertrauten Van Veeteren Krimis zu tun.
          Barins Dreieck ist das Spiel mit doppelten Böden, mit 
          unseren versteckten Ängsten, mit unserem Unterbewusstsein, unserer 
          inneren Landschaft. Alle drei Erzählungen entfalten große 
          suggestive Kraft, lassen an Wirklichkeit und Verstand zweifeln und beunruhigen 
          aufs Äußerste, weil sie dem Leser den vertrauten Boden unter 
          den Füßen wegziehen. Die Wirklichkeit wird dekonstruiert, 
          und am Ende ist nichts mehr wie es einmal war. Gänsehaut und Schauer 
          à la Edgar Allan Poe sind garantiert!
 "Kim Novak 
          badete nie im See von Genezareth" von Håkan Nesser
 "Kim Novak 
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Ein ungesühntes Verbrechen aus der Vergangenheit, 
          ein Mord aus Liebe und ein Täter ohne Gewissensbisse. Schweden 
          in den 60er Jahren. Ein kleines Sommerhaus an einem der unzähligen 
          Seen. Hier verbringen der 14-jährige Erik und sein Freund Edmund 
          die Ferien. Sie schwärmen von der jungen Aushilfslehrerin Ewa, 
          die aussieht wie Kim Novak und sich schon bald beim Dorffest in voller 
          Blüte zeigt. Zwei Tage später findet man die Leiche von Ewas 
          Verlobtem, und Eriks älterer Bruder, der eine Affäre mit Ewa 
          hatte, gerät unter Mordverdacht. Der Täter wird jedoch nie 
          gefunden. 25 Jahre vergehen, bis der erwachsene Erik zufällig einen 
          Bericht über ungeklärte Verbrechen liest und der Sommer von 
          damals mit aller Gewalt über ihn hereinbricht.
          
          "Kim Novak badete nie im See von Genezareth" erschien in Schweden 
          bereits 1998 und hat dort längst Kult-Status erreicht. Das liegt 
          vor allem an zwei Dingen: Zum einen ist der Roman nicht in aller erster 
          Linie ein klassischer Krimi mit einem ermittelndem Kommissar, sondern 
          ein fabelhaft geschilderter Entwicklungsroman, der vor 60er - schwedischer 
          - Jahre nur so pulsiert und vibriert. Zum anderen beantwortet der Roman 
          längst nicht jede Frage, was zu lebhaften Diskussionen in Schweden 
          geführt hat. Um niemanden die Spannung zu nehmen und nicht zu viel 
          zu verraten, soll hier explizit nicht weiter darauf eingegangen werden.
          
          Erzählt wird retrospektiv aus der Sicht des heute erwachsenen Erik, 
          der diesen Sommer, der alles veränderte, noch einmal Revue passieren 
          lässt. Erik ist 14 und verbringt den Sommer zusammen mit seinem 
          Freund Edmund und seinem älteren Bruder Henry im Ferienhaus seiner 
          Eltern. Eriks und Henrys Mutter hat Krebs und liegt im Sterben; der 
          Vater will daher nicht mit ins Sommerhaus und so haben die drei einen 
          herrlichen, letzten Sommer der Kindheit vor sich. Das Paradies zerbricht 
          jäh, als eine Leiche gefunden wird und die drei zum Erwachsenwerden 
          zwingt.
          
          Der Mord dient nicht zuletzt als äußerlicher Katalysator 
          für die innere Entwicklung der drei Jungs, die sich wie alle pubertierenden 
          Jugendlichen zu allen Zeiten vor allem mit sich selbst auseinandersetzen 
          müssen. Dabei spielt natürlich die Sexualität eine wichtige 
          Rolle. Ewa alias die Kim Nowak von Närke ist die sexy und unwiderstehliche 
          Verführung in Person und setzt entscheidende Prozesse in Gang. 
          Zudem ist Sommer, wo alles an Bedeutung gewinnt, weil es unbarmherzig 
          klar und überdeutlich in der heißen Sonne zum Vorschein kommt; 
          der Erde und schließlich auch das menschliche Gemüt lädt 
          sich auf, steigert sich. Es ist nicht zuletzt die Erkenntnis, dass wir 
          sexuelle Wesen sind, die von ihren Trieben bestimmt werden, die uns 
          bzw. Erik, Edmund und Henry aus dem Paradies der Kindheit verbannt.
          
          Dabei versteht Håkan Nesser es meisterhaft das Leichte und Unbeschwerte 
          eines schwedischen Sommers in den 60ern, der randvoll mit Nostalgie 
          und Kindheits- und Jugenderinnerungen ist, mit den ganz existentiellen 
          Fragen nach Liebe und Tod und nach den dunklen Geheimnissen, die jeder 
          mit sich durchs Leben trägt, zu verbinden.
          
          "Kim Novak badete nie im See von Genezareth" ist die lebendige 
          Beschreibung eines verschwundenen Schwedens, ist ein Roman, der vom 
          Erwachsenwerden erzählt und zudem noch ein überaus spannendes 
          kriminalistisches Rätsel in sich birgt. Gibt der Roman eine Antwort 
          auf das Schreckliche, auf das Unfassbare? Vielleicht.
 "Der Kommissar 
          und das Schweigen" von Håkan Nesser
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Ort: Sorbinowo; idyllischer Touristenort.
          Zeit: Irgendwann im Hochsommer.
          Eine unbekannte Frau meldet sich bei der Polizei und teilt mit, in einem 
          Ferienlager sei ein Kind ermordet worden. Der junge, unerfahrene Inspektor 
          Kluuge weiß die Lage nicht einzuschätzen. Er wendet sich 
          an Kommissar Van Veeteren. Dieser hat gerade seinen Urlaub gebucht, 
          denkt darüber nach seinen Beruf gänzlich aufzugeben und als 
          Teilhaber bei einem Antiquariat einzusteigen. Da er Kluuges Vorgesetztem 
          noch etwas schuldig ist, begibt er sich nach Sorbinowo um der mysteriösen 
          Geschichte nachzugehen.
          In besagtem Ferienlager stößt Van Veeteren auf eine obskure 
          Sekte, die sich "Das Reine Leben" nennt. Weder der Sektenführer, 
          seine drei Mitarbeiterinnen noch die Mädchen des Ferienlagers können 
          oder vielmehr wollen Van Veeteren weiterhelfen.
          Auch als plötzlich ein totes Mädchen in der Nähe des 
          Lagers gefunden wird, hüllen sich alle weiter in Schweigen. Da 
          gleichzeitig der Sektenführer verschwindet, sehen ihn viele sogleich 
          als Täter - außer Van Veeteren. Er stellt weiter Nachforschungen 
          über die Sekte und ihre Mitglieder an. Dann wird eine weitere Mädchenleiche 
          gefunden. Beide Mädchen waren Teilnehmerinnen des Ferienlagers. 
          Die Hinweise auf den Sektenführer als Täter scheinen sich 
          zu verdichten - bis er schließlich auch tot aufgefunden wird. 
          Van Veeteren, wie üblich, unternimmt Nachforschungen auf eigene 
          Faust und kann durch seine Kontakte schließlich mehr oder weniger 
          zufällig (intuitiv?) den Fall lösen. Und das, kurz bevor der 
          Mädchenmörder ein drittes Mal zuschlägt.
          Hakan Nesser ist es wieder einmal gelungen einen Kriminalroman zu schreiben, 
          der durchweg spannend, überraschend und erzählerisch gelungen 
          ist. Nicht zuletzt lebt er von der Figur Van Veeteren, der mal witzig 
          (er reist als Handlungsreisender für Blasinstrumente), mal tiefgründig 
          oder einfach nur verzweifelt ist. Wir gönnen ihm die nun wohl anstehende 
          Pension und wünschen ihm gutes Gelingen als Antiquar...
 "Das falsche 
          Urteil" von Håkan Nesser
 "Das falsche 
          Urteil" von Håkan Nesser|  |  HIER DIREKT BESTELLEN | 
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Einer der besten Hauptkommissare ist van Veteren aus 
          den Krimis von Håkan Nesser. Er schafft so etwas wie eine eigene 
          Melodie, die den Grundton im Krimi angibt. Das ganze ist nicht aktionslastig 
          und die Krimis lesen sich wie Meditationen über das Leben, literarisch 
          auf hohem Niveau.
          Ein Autor, dem eigene Metaphern einfallen und die Geschichte ist trotzdem 
          im Mittelpunkt, die Überlegungen und Zweifel der Personen lesen 
          sich nicht wie weit hergeholt sondern ergeben sich direkt aus dem Geschehen.
          Håkan Nesser ist originell, spannend ohne schocken zu müssen 
          und mit Tiefgang.
          Immer wieder ein literarischer Genuss.
 "Der Kommissar 
          und das Schweigen" von Håkan Nesser
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Skandinavische Kommissare sind offenbar sehr sensibel 
          und neigen unverkennbar zur Melancholie. Nach Mankells Kurt Wallander 
          trägt sich nun auch Nessers Van Veeteren mit dem Gedanken, den 
          Dienst zu quittieren: eine Tätigkeit in einem lauschigen Antiquariat 
          böte ihm da eine reizvolle Alternative.
          Zudem ist sein Sommerurlaub nicht mehr fern und in seinem künftigen 
          Hotel auf Kreta wird eine attraktive Zeugin aus einem früheren 
          Fall logieren. Verlockende Aussichten also - doch schon drängelt 
          sich der Arbeitsalltag dazwischen. 
          
          Eine Poizeidienststelle in einer Kleinstadt bittet den erfahrenen Hauptkommissar 
          um Amtshilfe: eine anonyme Anruferin hat auf dunkle Umtriebe in einem 
          im Wald gelegenen Fereienlager für junge Mädchen hingewiesen. 
          Immerhin ist dies kein normales Feriencamp, sondern die Ausbildungseinrichtung 
          einer Sekte namens „Reines Leben“. Der Vorwurf, eines der 
          Mädchen sei spurlos verschwunden, wird von der Lagerleitung - ein 
          rasputin-ähnlicher Irrwisch namens Oskar Jellinekl und seine drei 
          Nonnen - knapp und wortkarg zurückgewiesen. Und so steht Van Veeteren 
          mitsamt seiner geballten fachkompetenz etwas unschlüssig vor den 
          Schemen eines Falles, der noch gar keiner ist. Doch bevor seine Gedanken 
          endgültig als genüßliche Vorhut nach Kreta abwandern, 
          führt ein weiterer Anruf die Polizei tatsächlich auf eine 
          Spur - und an deren Ende findet sie die Leiche eines Mädchens aus 
          dem Camp - erwürgt und geschändet. Und dabei handelt es sich 
          wohlgemerkt nicht um die vermeintlich Vermißte. Aus Van Veeterens 
          betulich-sonniger Urlaubsouvertüte ist unversehends ein blutiger 
          Tatort geworden.
          
          Mit dem Auffinden der Leiche ist ziemlich zeitgleich Sektenführer 
          Oskar abgetaucht - damit ist er zwangsläufig im Fadenkreuz der 
          Ermittler, zumal er bereits früher schon wegen einiger Sexualdelikte 
          verurteilt worden war.
          
          Nur Tage später wird der tote Körper des vermißten Mädchens 
          gefunden. Die Ermittlungen konzentrieren sich auf das Ferienlager, doch 
          dort stoßen die Ermittler bei Mädchen wie Betreuerinnen auf 
          eine eherne Mauer des Schweigens. Für die brodelnde Volksseele 
          ist der Fall dagegen längst sonnenklar: Mörder war der flüchtige 
          Rasputin, notorischer Chef einer Satanssekte mit orgiastischen Geheinritualen. 
          Und Van Veeteren ? Bei aller herzlichen Abneigung gegenüber diesem 
          frömmelnden Sektenzirkel hat er doch so seine Zweifel an dieser 
          gradlinigen Schlußfolgerung. Und ein Blick ins Telefonbuch öffnet 
          ihm mit einem Schlag die Augen.... 
          
          Zugegeben - ich habe schon druckvollere Geschichten gelesen. Lange Zeit 
          hat Van Veeteren - eh ja schon in der Krise - nicht so die rechte Lust 
          zu einem solchen Fall in der Provinz. Erst nach dem Auffinden des ersten 
          ermordeten Mädchens rappelt er sich auf - und dennoch liegt über 
          dem Ganzen die lähmende, zur Muße verleitende Hitze eines 
          heißen Sommers auf dem Land.
          
          Und trotzdem - ich habe mich nicht eine Seite lang gelangweilt. Nesser 
          läßt den Leser hautnah an seinen Figuren mitgehen. Ermittlungsarbeit 
          ist meistens langwierig, oft ermüdend und sehr oft ein Schlag ins 
          Wasser - doch nur für die Helden, keineswegs für den Leser. 
          Wer also die Dialoge flotter Mundwerke schätzt, wer es auch mal 
          etwas weniger blutrünstig mag, der dürfte hier voll auf seine 
          Kosten kommen.
          Obwohl - Nesser kann auch anders. Mitunter blitzt auch hier in der gleißend 
          hellen Sommerfrische das Grauen auf - aber nur ganz kurz. Lediglich 
          als einer der Polizisten erzählt, wie er zu seinem Holzbein gekommen 
          ist, wetterleuchtet es etwas heftiger...
 "Die Frau 
          mit dem Muttermal" von Håkan Nesser
 "Die Frau 
          mit dem Muttermal" von Håkan Nesser|  |  HIER DIREKT BESTELLEN | 
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Nach meiner ersten Leseerfahrung eines Buches von Håkan 
          Nesser [ "Das falsche Urteil" ] konnte ich nicht mehr umhin und mußte 
          gleich ein weiteres Buch von ihm lesen.
          Ich überlegte einige Zeit, ob ich den ersten Band seiner Reihe 
          lesen sollte [ "Das grobmaschige Netz" ], entschied mich aber dagegen.
          Gewählt habe ich das Buch, das in den Kritiken als sein Bestes 
          hervorgehoben wird, und ich denke damit haben die Kritiker ins Schwarze 
          getroffen.
          Dieses Buch ist noch besser als das erste. Es ist zwar im gleichem Stil 
          geschrieben, doch der Fall ist um einiges spannender. Nach ungefähr 
          einer Woche Arbeitsweg habe ich das Buch komplett gelesen. Jeden Morgen 
          habe ich mich schon darauf gefreut wieder zur Arbeit zu fahren, da ich 
          ja wissen wollte wie es weitergeht.
          
          Eine junge Frau wird zu einem Serientäter. Ihre Zielgruppe ist 
          eine Gruppe von Menschen, die ihrer Mutter scheinbar irgend etwas angetan 
          haben. Sie tötet geplant und ohne Skrupel. Es ist schwer für 
          die Polizei etwas herauszufinden, da die Männer dieser Gruppe nicht 
          mit der Polizei kooperieren wollen.
          
          Seine Bücher
          
          Das erste Buch seiner Van Veeteren Reihe war 1993 "Das grobmaschige 
          Netz" (Det grovmaskige nätet) ". Danach erschien 1994 "Das vierte 
          Opfer" (Borkmanns punkt) und 1996 "Die Frau mit dem Muttermal" (Kvinna 
          med födelsemärke).Dazwischen ist 1995 "Das falsche Urteil" 
          (Aterkomsten) anzusiedeln.
          Neu in Deutschland ist auch das 1998 geschriebene Buch "Münsters 
          Fall" (münsters fall). Einige seiner Bücher sind noch nicht 
          in deutsch erschienen.
          In diesem Jahr erscheint noch "Der Kommissar und das Schweigen" (2001).
          
          Die "Die Frau mit dem Muttermal" war der erste Roman Nessers der 1998 
          in deutscher Sprache erschienen ist.
          
          Jeder der diese Reihe einmal lesen möchte sollte die Geschichte 
          chronologisch lesen, obwohl natürlich jedes Buch für sich 
          abgeschlossen ist.
          Seiner Bücher spielen alle um Maardam herum. Sehr interessant ist 
          hier, das dieser Ort erfunden ist. Man kann allerdings aus der Namengebung 
          auf Holland oder Belgien (Flämisch) tippen. An einigen Stellen 
          seiner Bücher kann man aber auch das Gefühl bekommen sich 
          in einem anderen Ort in Europa aufzuhalten.
          (Der Ort hört sich gut an oder ? Ich habe lange gebraucht um herauszufinden, 
          das er gar nicht existiert).
          Nachdem ich nun den zweiten Roman von ihm lese tippe ich immer mehr 
          auf Holland.
          
          Die Geschichte dieses Buches
          
          In Maardam geschieht nach langer Zeit mal wieder ein Mord. Ein eher 
          langweiliger Mensch wird mit mehren Schüssen aus dem Leben geholt. 
          Die Polizei tappt im dunkeln, den der Mann hatte scheinbar keine Feinde. 
          Seine Familie ist schockiert und kann sich keinen Reim daraus machen. 
          Nach einer Woche wird ein zweiter Mann gefunden, der auf ähnliche 
          Weise umgebracht wurde. Alles deutet darauf hin das es sich um den gleichen 
          Täter handeln muß, den es ist die gleiche Anzahl von Schüssen 
          abgegeben worden davon zwei in den Unterleib (Da wo "man (n)" meint, 
          daß es am meisten weh tut).
          Die Suche nach einem Zusammenhang erweist sich als sehr schwierig und 
          selbst als dieser erkannt wird fehlt der Polizei der entscheidende Hinweis 
          und das Motiv der Tat. Sie können zwar eine Gruppe von Offizieren 
          als mögliche Zielgruppe identifizieren, doch diese sind sehr schweigsam.
          Wer steckt hinter all diesen Morden? Ist es wirklich ein Geistesgestörter 
          oder ist doch ein echter Grund vorhanden. Die Polizei unter Leitung 
          von Van Veeteren muß tief in der Vergangenheit graben um die Wahrheit 
          ans Licht führen zu können.
          Das Buch ist in acht Abschnitte unterteilt, die einen gewissen Zeitabschnitt 
          vom 23.12. bis zum Finale am 9.03. beinhalten. Witziger Weise endet 
          das Buch mit dem Frauentag der am 8.03. gefeiert wird.
          Alle Zielpersonen hören vor ihrem Tod noch ein Lied "the rise and 
          fall of Flingel Bunt" (65 - The Shadows: Der Aufstieg und der Fall von 
          Flingel Bunt), das ihnen vornehmlich über das Telefon zugespielt 
          wird. Sie sollten eigentlich das Lied kenne, doch keiner weiß 
          zuerst etwas damit anzufangen (und auch der Leser nicht ;-))
          
          Die Personen
          
          Van Veeteren: Die Hauptperson der Reihe.
          Seines Zeichens geschiedener Hauptkommissar des Distrikts Maardam. Aus 
          der Ehe geht sein Sohn Erich hervor, der auch schon straffällig 
          wurde (Drogen). Diese Personen tauchen in dieser Geschichte allerdings 
          nur am Rande auf und sind für das Verständnis des Buches nicht 
          wichtig.
          Der Kommissar selbst ist ein wenig eigenbrötlerisch und es fällt 
          ihm schwer Verständnis für seine Kollegen aufzubringen. Er 
          erkennt selten die persönlichen Wünsche seiner Mannschaft 
          und läßt sie auch am Wochenende arbeiten.
          Er spielt in diesem Buch gerne Badminton und hat immer eine Ausrede 
          parat wenn er verliert. Sein liebster Gegner ist Münster.
          
          Hiller: Der Polizeichef des Distriktes mit seinem grünen 
          Händchen.
          Er beschäftigt sich lieber mit seinen Pflanzen als mit den Fällen. 
          In jeder Pressekonferenz tritt er natürlich als erster Redner auf, 
          da auch er gut in der Öffentlichkeit dastehen möchte. Geht 
          es aber ans Eingemachte, so übergibt er das Wort an Veeteren. (Bloß 
          nichts falsches Sagen).
          Seine Kollegen behaupten von ihm das einer mehr da ist wenn er nicht 
          anwesend ist. Er kann nichts zu den Fällen beitragen, es bedarf 
          aber immer einer anderen Person ihn aus den Untersuchungen heraus zuhalten.
          
          Münster: glücklich verheirateter Polizeirat und linke 
          Hand von van Veeteren.
          Ein sehr gewissenhafter Polizist, der mit beiden Beinen im Leben steht. 
          Er organisiert gewissenhaft, aber nicht so intuitiv wie der Hauptkommissar. 
          Ihn zieht es nach der Arbeit sehr stark zu seiner Familie und er hat 
          Probleme dies mitzuteilen, da Van Veeteren geschieden ist und kein Verständnis 
          dafür aufzubringen scheint.
          Er spielt die Rolle eines Normalmenschen der arbeitet um zu leben. Selbst 
          er, der am meisten mit van Veeteren zusammen ist versteht den Hauptkommissar 
          nicht immer. Die Beziehung zwischen beiden erinnert nicht an Teamarbeit, 
          sondern eher an den Kommissar mit seinem Assistenten.
          
          Sie - Die Mörderin: Es wird schon am Anfang des Buches erklärt, 
          daß sie die Mörderin ist. Der Name wird nicht genannt sie 
          bleibt im dunklen verborgen. Die Geschichte beginnt auf dem Friedhof, 
          wo ihre Mutter zu Grabe getragen wird. Vor ihrem Tod hat die Mutter 
          ihr noch ein Geheimnis anvertraut und eine Aufgabe. Was haben die zwei 
          wohl zusammen besprochen. Sie scheint sehr klug zu sein, denn ihre Schritte 
          sind wohlgeplant.
          
          Sie - Die Mutter der Mörderin: Mit ihrem Tod beginnt das 
          Buch und die Mordserie. Etwas ist in der Vergangenheit geschehen und 
          nur sie kannte bis zu ihrem Tod die Wahrheit. Ein schreckliches Vermächtnis 
          an ihre Tochter, die die einzige war die zur Beerdigung erscheint.
          
          Das Polizeiteam: Reinhart, Rooth, Heinemann, Jung, deBries und 
          Moreno: Ein Team was aus den verschiedensten Personen besteht.
          Der eine klug und interessiert, der andere eher lahm wie eine Schnecke. 
          Doch zusammen sind sie stark, jeder für sich kann etwas beitragen. 
          In vielen Abschnitten werden die Untersuchungen der verschiedenen Polizeibeamten 
          beschrieben. Van Veeteren führt sie und versucht eine Linie in 
          die Untersuchung zu bringen, doch manches mal weiß auch er nicht 
          weiter.
          
          Rysord Malik mit Ilse Malek: Er war das erste Opfer. Er konnte 
          nicht ahnen was auf ihn zu kommt. Er erkannte zwar die Melodie, doch 
          er verband nichts damit. Hätte er nur besser überlegt.
          Bis dahin verlief sein Leben eher bedeutungslos. Er ist lieber alleine 
          mit einem Buch und einem Whiskey als mit seiner Frau.
          
          Richar Massleitner und Wanda Piiren: Auch er konnte nicht vorhersehen 
          was mit ihm geschehen wird.
          Er war ein unangenehmer Zeitgenosse und Lehrer. Er war eher einer der 
          harten, der auch Schläge für gut heißen wird. Seine 
          Frau hat zwar drei Kinder mit ihm, doch am Ende konnte es sie nicht 
          mehr aushalten.
          
          Karel Innings und Ulrike Innings: Eine der eher glücklich 
          verheirateten, der mit beiden Beinen im Leben stand. Er ahnte schon 
          das etwas auf ihn zukommt, doch kann er es verhindern ? Ahnt seine Frau 
          die Gefahr, oder ist auch sie machtlos ?
          
          Werner Biedersen und Dagmar Biedersen: Eine Ehe die so keiner 
          führen möchte. Jeder lebt sein Leben und er ist der Herr im 
          Haus. Er und sie scheinen es so zu mögen, doch sind sie wirklich 
          glücklich ? Biedersen will das Heft selber in die Hand nehmen. 
          Er meint er kann das Blatt wenden und aus der defensive heraus angreifen. 
          Hat er Erfolg und kann er sich wirklich mit ihr messen ?
Nicht umsonst ist dieses Buch als erstes der Reihe 
          in Deutschland erschienen. Es macht wirklich Lust auf mehr von Van Veeteren. 
          Nachdem mir da erste Buch schon sehr gut gefallen hat, kann ich hier 
          nur noch toppen mit dem Ausdruck ein Wahnsinnsbuch, das man auf jeden 
          Fall lesen sollte.
          Die Charaktere aller beteiligten werden sehr menschlich dargestellt. 
          Dabei kann man für alle Seiten Verständniss aufbringen da 
          ihre Handlungen erklärbar dargelegt werden. Selbst die Gedankengänge 
          der Serienmörderin kommen gut heraus und man kann teilweise kein 
          Mitleid mit den Opfern aufbringen.
          Auch das Ende des Buches und die Auflösung des Falles kommen hier 
          nicht zu kurz. Anders als im ersten meiner gelesenen Bücher ist 
          hier ein echter Spannungsbogen zum Ende hin erkennbar. Man freut sich 
          darauf weiterzulesen. Mit jedem Tag dem ich dem Ende näherkam fieberte 
          ich dem Buch immer mehr entgegen.
          
          Jeder der Wallander mochte oder einen Krimi der Extraklasse sucht ist 
          mit diesem Teil der Veeteren Reihe gut bedient.
          Ich kann es euch nur wärmstens empfehlen.